Digitale Baustelle: Erste Schritte zur Digitalisierung der Baustelle

Geschrieben von

Gudrun Mertl

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BaublogDigitalisierung Baubranche

Wenn Sie den Ausdruck „Digitale Baustelle“ oder „Baustelle 4.0” hören, denken die Sie vermutlich unmittelbar an BIM (Building Information Modeling). Denn BIM ist wie kein anderes Schlagwort zum Synonym für die digitale Baustelle geworden. Das hat seine Berechtigung angesichts der großen Chancen, die aus der Digitalisierung des gesamten Bauablaufs entstehen.

Dennoch möchten wir in diesem Ratgeber den Blick (noch) nicht auf BIM werfen, sondern einen Schritt zuvor beginnen. Denn in vielen Unternehmen der Baubranche in Deutschland und Österreich fehlt noch das richtige Fundament, um den Bauprozess vollständig zu digitalisieren: ein ordentliches, digitales Bauprojektmanagement.

In diesem Ratgeber beleuchten wir den Stand der Digitalisierung auf der Baustelle und zeigen die ersten Schritte auf dem Weg dorthin.

Was ist die digitale Baustelle (Definition)?

Unter digitaler Baustelle versteht man die Abwicklung aller Bauabläufe über zentrale, digitale Systeme, um alle Daten schnell und zuverlässig zu verteilen. Mit digitalen Systemen sind Softwarelösungen und Apps gemeint, die auf PC, Laptop, Tablet und Smartphone eingesetzt werden.

Die Grundvoraussetzung für eine funktionierende digitale Baustelle ist der laufende Informationsaustausch zwischen allen Baubeteiligten. Bereits auf den ersten Blick wird klar, dass dies mit herkömmlichen Methoden, wie Zettel und Stift, nicht umsetzbar ist. Stattdessen braucht es leistungsstarke Tools, die Informationen vollständig erfassen, an einem Ort sammeln und unverzüglich an alle Beteiligten verteilen.

Dokumentation, Kommunikation und die gesamte Organisation aller Bauprozesse müssen also zentralisiert werden, damit eine „echte“ Digitalisierung möglich wird. Hier findet später auch der Anschluss ans BIM-Modell statt.

Die meisten Architekten und Bauleiter verwenden für das Dokumentieren Programme wie Word oder Excel. In unserem Ratgeber “Word, Excel und WhatsApp: Warum BauMaster besser ist am Bau” erklären wir ausführlich, warum diese Anwendungen nicht für die Digitalisierung von Bauabläufen geeignet sind.

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Digitalisierung auf der Baustelle für den ganzen Bauablauf

Der Weg zur Digitalisierung der Baustelle

Bei der Digitalisierung der Baustelle dreht sich alles um mehr Zusammenarbeit, Sicherheit und Arbeitserleichterung. Letztlich soll sie den zeitlichen und finanziellen Erfolg eines Bauprojektes sichern und dabei die Qualität der Bauausführungen gewährleisten. Doch wie gelangt ein Betrieb, der noch am Anfang des Weges steht, überhaupt dorthin?

Im Folgenden finden sich ein kurzer Überblick über den Stand und einige Möglichkeiten zur Digitalisierung auf der Baustelle.

Digitale Baustelle: Aktueller Stand

Die Corona-Krise hat die längst überfällige Entwicklung hin zur digitalen Baustelle zwar beschleunigt, doch vor allem kleinere und mittlere Architekturbüros und Bauunternehmen beginnen erst damit, für Themen wie mobile Baudokumentation, erleichterten Datenaustausch oder eine lückenlose Bauüberwachung nach digitalen Lösungen zu suchen.

Von der Implementierung größerer Digitalisierungsmaßnahmen oder gar einem projektübergreifenden BIM-Modell ist man hier also noch ein ganzes Stück entfernt. Stattdessen gilt es, sinnvolle erste Schritte zu setzen. Das kann der Einsatz vernetzter Geräte auf der Baustelle sein, oder aber eine Software, die Baustelle und Büro besser miteinander verknüpft.

Denn während die eigentlichen Bauarbeiten zwar nach wie vor auf der Baustelle stattfinden, können viele administrative Tätigkeiten längst ortsunabhängig und zu jedem beliebigen Zeitpunkt durchgeführt werden. Dies klappt jedoch nur, wenn die entsprechende Hard- und Software zur Verfügung steht.

Möglichkeiten zur Digitalisierung der Baustelle

Bis zur BIM-Integration ist es also ein weiter Weg, doch wer gar nicht erst startet, wird nie ans Ziel gelangen. Einige Tools für die digitale Baustelle möchten wir hier kurz vorstellen.

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3D-Druck

Dabei geht es um computergestützte Bauverfahren zur Errichtung von Modellen oder Bauwerken mit 3D-Druck-Technologie. Im Bauwesen kommt dies z.B. beim Fertighausbau zum Einsatz.

Robotik

Bereits seit mehr als 30 Jahren werden Robotik-Systeme im Hochbau eingesetzt. Von Hilti gibt es beispielsweise einen BIM-fähigen Baustellenroboter für Deckenbohrungen, der insbesondere von Installationsunternehmen eingesetzt wird und Baustellenarbeiter entlasten soll.

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Internet of Things (IoT)

Das sog. “Internet der Dinge” auf der Baustelle ist ein Netzwerk von Geräten und Maschinen, die mit dem Internet verbunden sind.

Jedes Gerät, welches mit Sensoren ausgestattet wird, kann Daten übertragen. Auf der Baustelle ist das v.a. für Baumaschinen, Material, Geräte und Bauteile interessant.

Die erfassten Gegenstände können so in den Projektablauf mit einbezogen werden. Dies ermöglicht eine vorausschauende Wartung, erhöhte Sicherheit und effizienten Kraftstoffverbrauch beim Maschineneinsatz und letztlich die Fernverwaltung von Baustellen.

Telematik / Remote Control

Mit der Erfassung und Interpretation von Daten an Baufahrzeugen lässt sich die Produktivität erhöhen und Betriebskosten und Leerlaufzeiten senken. Eine automatisierte Abrechnung oder Nachweispflicht wird realisierbar. Durch Remote Control (Einsatz von ferngesteuerten Baumaschinen) werden Ladezeiten und -kapazitäten sowie der Maschinenbetrieb eines Baufahrzeuges softwaregesteuert optimiert.

Zentrale Datenverwaltung / Cloud-Anbindung

Pläne und 3D-Modelle, Daten aus Werkzeug, Geräten und Maschinen, Fotos und Videos, Nachrichten, Tagesberichte, Protokolle… All dies sind Daten, die richtig ausgewertet und eingesetzt über Erfolg oder Misserfolg eines Projektes entscheiden können. Wer sie nicht nutzt, dem geht ein entscheidender Vorteil der Digitalisierung auf der Baustelle verloren.

Ein guter Projektleiter hat also alle Daten jederzeit im Blick. Bei all den Möglichkeiten, die sich heutzutage bieten, ist dies aber nur noch realistisch, wenn dafür eine Bauprojektmanagement-Software eingesetzt wird. Diese speichert sämtliche Daten in der Cloud und stellt sie allen Beteiligten sofort zur Verfügung. Digitales Projektmanagement bildet also den Grundstein für die digitale Baustelle.

Die Digitalisierung des Projektmanagements

Der Architekt, Projekt- oder Bauleiter ist der Dreh- und Angelpunkt eines Bauvorhabens. Er bzw. sie steuert, überwacht, kommuniziert und dokumentiert alle Geschehnisse, Ausführungen, Termine und nächsten Schritte. Der Projektmanager benötigt Zugriff auf alle Daten und Informationen in Echtzeit, um jederzeit einen sofortigen Überblick zu haben.

Ist dies nicht gegeben, erscheinen alle anderen Digitalisierungsschritte zuerst einmal nebensächlich. Der Erfolg eines Bauprojektes steht und fällt mit beweissicherer Dokumentation, effizienter Organisation und einer ordentlichen Bauüberwachung. Wenn das erreicht ist, sollte man sich natürlich Gedanken machen über die Optimierung des Fuhrparks, Maschineneinsatzes, Personalplanung u.v.m.

Es ist allerdings noch kein Standard in der Bauleitung, Daten über eine Cloud zwischen Büro und Baustelle auszutauschen oder mit anderen Baubeteiligten digital vernetzt zu bauen. Wie soll dann die Kluft zwischen einem BIM-Modell und den tatsächlichen Geschehnissen auf der Baustelle überwunden werden? In naher Zukunft wird es daher nicht mehr möglich sein, Bauprojekte schnell, effizient und erfolgreich abzuschließen, ohne die Baustelle digital zu verwalten.

Der digitalen Baustelle (und BIM) einen Schritt näher

Egal ob wir von Baustellen-Digitalisierung im Tiefbau oder Hochbau sprechen, die Anforderungen bei einem Bauvorhaben sind grundsätzlich immer ähnlich:

  • klare und transparente Kommunikation und Informationsweitergabe
  • schnelle, beweissichere Baudokumentation und sichere Dokumentenverwaltung
  • effizientes Qualitätsmanagement
  • flexible, einfache Bauablaufplanung und Terminierung aller Gewerke
  • Integration der Baustellendaten in eigene DMS oder ERP-Systeme via Schnittstellen und optimalerweise Anbindung ans BIM-Modell
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Digitalisierung auf der Baustelle durch Einsatz digitaler Lösungen

Entsprechend dem wachsenden Bedürfnis nach Effizienz und Arbeitserleichterung, bietet BauMaster eine intelligente Gesamtlösung für das digitale Management von Bauprojekten.

Der erste Schritt ist, Büro und Baustelle über eine Cloudlösung sinnvoll miteinander zu vernetzen. Da alle Bauabläufe zentral über eine Cloud abgewickelt werden, vermeidet dies Medienbrüche und beschleunigt die Kommunikation deutlich.

Das bedeutet Digitale Baustelle mit BauMaster:

  • Bauprotokoll-Vorlagen für die gesamte Dokumentation, wie z.B. Baubegehung, fortlaufende Baubesprechung, Mängelprotokolle, Abnahmeprotokolle u.v.m.
  • Bautagebuch-App
  • Vernetztes Bauen mit beliebig vielen Partner-Nutzern
  • Bauzeitenplan (auf der Basis von Protokolleinträgen oder als eigenständige Planung)
  • Aufgabenübersicht mit allen Terminen und Fristen
  • Fotodokumentation auf der Baustelle
  • Projektraum als Digitale Bauakte zur zentralen Ablage aller Dokumente
  • Offline Arbeiten
  • Kontakteverwaltung (Bau-CRM)
  • Messenger (Bau-Chat) für DSGVO-konforme Kommunikation
  • Intelligente Echtzeit-Suche und Filterfunktion
  • u.v.m.

Mit diesem umfangreichen Funktionen, der simplen Handhabung und der einfachen Einführung machen Sie mit BauMaster den ersten Schritt hin zur digitalen Baustelle.

Machen Sie jetzt den ersten Schritt und testen Sie BauMaster unverbindlich für 30 Tage:

Die Digitalisierung der Baustelle wird von Menschen getragen

Die Baubranche lernt von anderen Branchen, angespornt von Industrie 4.0, und öffnet sich für digitale Neuerungen. Wenn es in der Bauprojektleitung gelingt, digitale Bauabläufe einzuführen, dann erschließt dies Wachstumspotenziale und sichert die Wettbewerbsfähigkeit.

Doch angesichts all der Möglichkeiten, die in der Digitalisierung auf der Baustelle stecken, sollte eines nicht vergessen werden: Digitale Lösungen können immer nur so gut und effektiv sein, wie groß die Bereitschaft der Beteiligten ist. Egal um welche Bausoftware es sich handelt, es ist immer der Mensch, der Informationen erfasst und weiterleitet.

Hindernisse können z. B. Altersbarrieren bei der Nutzung von Software und Apps sein oder generell mangelnde Bereitschaft zu Kooperation und Kommunikation. Denn – so fortschrittlich sie auch sein mag – die digitale Baustelle zaubert Kommunikationsprobleme nicht einfach weg.

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Dank digitale Baustelle-App zur Digitalisierung auf der Baustelle

Die digitale Baustelle: Ein Zusammenspiel aus Menschen und Technik

Die Chancen durch den Einsatz von digitalen Baustellen-Apps wie BauMaster überwiegen deutlich und sollten von Projektleitern genutzt werden:

  • Dokumentieren am Tablet oder Smartphone ist deutlich schneller und einfacher als mit Zettel und Stift.
  • Mit wenigen Klicks werden alle Projektbeteiligten zuverlässig und nachweisbar informiert.
  • Junge Nachwuchskräfte werden durch den Einsatz innovativer, digitaler Methoden angelockt, was dem Fachkräftemangel entgegenwirkt.
  • Auftraggeber schätzen und vertrauen einer digitalen Dokumentation.
  • Digitalisierung am Bau wird zum Qualitätsmerkmal für Mitarbeiter und sichert die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen.

In Kombination mit der Bereitschaft, gemeinsam an mehr Effizienz zu arbeiten, kann die digitale Baustelle gelingen. Letztendlich läuft sie für die Baubeteiligten also auf mehr Teamwork, Kooperation und Gemeinschaftsgeist hinaus. Das ist für uns bei BauMaster der eigentliche Nutzen, der aus der Digitalisierung auf der Baustelle entstehen sollte.