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Esche

Esche (Fraxinus excelsior) Baum
© Adobe Stock / JRG

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Die Esche (Fraxinus) ist eine in Europa heimische Baumart, die zu den höchsten Laubbäumen des Kontinents zählt. Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) kann bis zu 40 Meter hoch werden. Meistens bleibt sie jedoch kleiner. Besonders alte Exemplare erreichen oft einen Stammdurchmesser von bis zu zwei Metern. Ihre samtschwarzen, zwiebelförmigenBlütenknospen, die sich noch vor dem ersten Laub in weinrote Blütenbüschel verwandeln, machen die Esche unverwechselbar. Es gibt noch zwei weitere Eschenarten, die Manna-Esche (Fraxinus ornus) und die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia), die jedoch nur in Südeuropa vorkommen.

Das Holz der Esche ist äußerst massiv und weist eine hohe Zug- und Biegefestigkeit auf. Vor allem beim Bau von hochwertigen Möbeln wie Küchen- oder Schlafzimmereinrichtung findet Eschenholz heute Verwendung. Das Holz ist hell und gemasert. Doch nicht nur in der Möbelherstellung ist Fraxinus beliebt, auch die Naturheilkunde bedient sich der Esche und ihrer vielfältigen Eigenschaften. Junge Blätter, Früchte oder die Rinde werden hier als Tee oder Auszug genutzt.

Der richtige Standort

Die Esche wurde schon vor Jahrhunderten in Parks, als Alleebäume oder in herrschaftlichen Gärten gepflanzt. Durch seine Größe dient Fraxinus gerade in Städten als zuverlässiger Lärm- und Staubschutz. Da eine Esche nicht nur sehr hoch werden kann, sondern bis zu 300 Jahre alt, sollte man sich den Standort gut überlegen. Feuchte, kühle, mineralische und nährstoffreiche Böden werden von Eschen bevorzugt. So ist ein Platz an einem kleinen Bachlauf oder Teich ideal. Doch staunass darf es auch nicht sein: Der Boden muss eine gewisse Durchlässigkeit mitbringen. Auch auf kalkhaltigen, kiesig-lehmig und sandig-lehmigen Böden fühlt sich die Esche heimisch. Da nicht nur der oberirdische Teil der Esche sehr viel Platz benötigt, sondern auch das Wurzelwerk, ist von weiteren Baumpflanzungen in direkter Nähe abzuraten. Am besten halten Sie einen Abstand von bis zu 4 Metern zu anderen Bäumen, dem Haus oder Mauern ein.

Esche pflanzen

In guten Baumschulen sind eine Reihe an unterschiedlichen Eschen erhältlich. Falls Sie eine eher schwachwüchsige Esche für Ihren Garten benötigen, gibt es auch spezielle Garteneschen, die lediglich 10 bis 15 Meter hoch werden. Hierzu zählen 'Allgold', 'Aurea' oder 'Jaspidea'.

So pflanzen Sie eine Esche:

  • Den Wurzelballen einige Stunden in einen Kübel mit Wasser stellen, damit sich dieser gut vollsaugen kann.
  • Pflanzloch mindestens doppelt so tief ausheben wie die Größe des Wurzelballens. Je nachdem, wie die Bodenbedingungen sind, den Aushub gegebenenfalls mischen. Eschen vertragen sehr viele unterschiedliche Böden. Dazu gehören Ton, Lehm, Sand und kalkreiche Böden. Nur saure Erde ist nicht optimal.
  • Esche ins Pflanzloch stellen und mit Erde auffüllen. Dabei immer wieder ein wenig am Stammrütteln. So stellen Sie sicher, dass sich das Substrat gut verteilt und der Baum später einen geraden Stand hat.
  • Nach der Pflanzung wird der junge Eschenbaum ausgiebig gewässert. Auch ein Baumpfahl kann noch angebracht werden, um den Baum bei starken Winden vor dem Umknicken zu schützen.

Ist der Standort von Natur aus nicht sonderlich feucht, sollten Sie vor allem in den ersten Jahren der Pflanzung und in sehr heißen Sommern immer wieder gießen. Auch eine monatliche Düngung mit Kalk (nur bis zur Blüte) hilft dem Baum, sich optimal zu entwickeln. Ein Schnitt ist nicht nötig. Nimmt die Esche jedoch überhand, kann die Krone problemlos eingekürzt werden.

Esche (Fraxinus excelsior) Blätter
Eschenblätter zählen zur Geheimwaffe in der Naturheilkunde. Als Tee zubereitet sollen sie gegen Rheuma und Fieber helfen.
© Adobe Stock / Volodymyr

Wie wird die Esche vermehrt?

Wer seine Esche nicht kaufen möchte, kann sich auch selbst ein Exemplar heranziehen. Hierbei gibt es zwei Varianten:

Vermehrung durch Aussaat:

  • Suchen Sie sich im Wald eine Esche aus, die mindestens 35 Jahre alt ist. Erst dann hat die Esche ihre Geschlechtsreife erreicht und bringt fruchtbare Samen hervor.
  • Solch ein Baum ist bereits zu seiner vollen Größe herangewachsen und lässt sich anhand dessen gut identifizieren.
  • Die Samen sammelt man zwischen September und November.
  • Anschließend kommen sie in ein Gefäß mit Erde und Sand. Das muss jedoch im Freien stehen bleiben.
  • Eschen sind epigäische Keimer, das heißt, dass sie zwei Jahre ruhen müssen, bis sie keimen. Zum anderen sind sie Kaltkeimer. Sie benötigen eine ausgiebige Kälteperiode, damit sie im zweiten Frühjahr zu sprießen beginnen.
  • Sind die Eschen etwa 10 cm hoch, können Sie ausgepflanzt werden.

Vermehrung über Stecklinge:

  • Haben Freunde oder Bekannte bereits eine junge Esche im Garten, können von den zwei- bis vierjährigen Seiten- oder Haupttrieben der Bäume 20-30 cm lange Stecklinge geschnitten werden.
  • Der Juni ist der ideale Zeitpunkt dafür.
  • Entfernen Sie die unteren Blätter, geben Sie am besten ein Bewurzelungshormon an die Triebunterseite und stecken Sie die Stecklinge in einen Topf mit einem Erdsandgemisch.
  • Halten Sie das Minibäumchen während des Winters frostfrei!
  • Nach ungefähr 6 Monaten beginnen die Wurzeln langsam zu wachsen und im Mai des folgenden Jahres sollte die Bäumchen groß genug sein, um ins Freiland zu übersiedeln.

Esche – Krankheiten und Schädlinge

Seit einigen Jahren breitet sich ein Pilz namens Falsches Weißes Stängelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus) mit seiner Nebenfruchtform Chalara fraxinea in Europa aus. Der Pilz verursacht das gefürchtete Eschentriebsterben. Unregelmäßige Farbveränderungen an den Fiederblättern sind das erste Anzeichen einer Infektion mit dem Pilz. Im Sommer bildet er kaum sichtbare Fruchtkörper aus, aber nur an alten Blättern, die auf den am Boden liegen. Sie entlassen Sporen, die vom Wind verbreitet werden und die Blätter infizieren und braun werden lassen. Danach wächst der Pilz mit seiner Nebenfruchtform Chalara fraxinea im Blatt weiter und schädigt das Holz, was letztendlich zum Triebsterben führt. Als einzige momentane Maßnahme ist aktuell ein stetiges Aufnehmen alten Laubs sinnvoll sowie die Rodung befallener Bäume, um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu unterbinden.

Elastisches Eschenholz

Sport- und Turngeräte Hersteller bedienen sich gern der positiven Eigenschaften des Eschenholzes: Es besticht durch Festigkeit und Elastizität. Auch für Werkzeuge, als Parkett oder gar für exklusive Möbel wird das heimische Holz der Esche gern eingesetzt.

Eschen in der Naturheilkunde

Schon in der Antike wurden die Eschen in der Heilkunde eingesetzt. Wesentlich später, im 12. Jahrhundert, beschreibt Hildegard von Bingen die Anwendung von Eschenblätter zur Zubereitung eines harntreibenden Tees. In der Volksmedizin werden die Blätter zur Zubereitung von Tee verwendet und so auch gegen Rheuma oder zur Fiebersenkung eingesetzt.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zur Esche

Aus den getrockneten Samenständen lassen sich die Früchte lösen und zu einem Mehl verarbeiten oder als Gewürz einsetzen. Auch die zarten frischen Blätter lassen sich für einen Wildkräutersalat verwenden, der Geschmack ist jedoch recht gewöhnungsbedürftig und bitter. Das Aroma lässt sich aber durch Kochen, Wässern oder Salzen der Blätter abmildern.

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